11 Apr. 2022

Ihr umfassender Ratgeber für die Rasenpflege im Frühjahr

Rasen- und Landschaftspflege
Ihr umfassender Ratgeber für die Rasenpflege im Frühjahr

Dieser Artikel wurde im Januar 2025 aktualisiert, um Ihnen die aktuellsten Informationen zur Verfügung zu stellen.

Das Frühjahr ist die wichtigste Jahreszeit für die Rasenpflege. Nach den eher ruhigen Wintermonaten kommt es jetzt darauf an, dass Sie genau darauf achten, was Ihr Rasen in dieser wesentlichen Wachstumsphase benötigt.

Regelmäßige Zuwendung und Pflege sind für einen üppigen Rasen unverzichtbar.

Die jahreszeitliche Pflege des Rasens richtet sich nach dem Klima und der verwendeten Grassorte. Diese Hinweise sind vor allem für milde Klimazonen gedacht, in denen das Gras im Frühjahr und Sommer regelmäßig gemäht werden muss.

Tipps für die Rasenpflege im zeitigen Frühjahr

Wenn sich der Winter langsam dem Ende zuneigt, wird es Zeit für die erste Frühjahrspflege. Es gibt einige Schlüsselaufgaben, die zu dieser Jahreszeit jeder Rasenpfleger auf dem Zettel haben sollte:

  • Vertikutieren. Möglicherweise angesammeltes totes Gras entfernen.
  • Aerifizieren. Es ist wichtig, das verfestigte Erdreich aufzubrechen, um ein gesundes Wachstum des Rasens zu ermöglichen und die Graswurzeln zu stärken.
  • Unkraut jäten. Wer einen gesunden Rasen möchte, der sollte möglichst frühzeitig in der Saison Unkraut jäten. Mit steigenden Temperaturen wächst auch das Unkraut schneller. Je zeitiger Sie ihm also zu Leibe rücken, desto besser.
  • Nachsaat. Das Ausbringen von Grassamen auf kahlen Stellen sorgt dafür, dass das neue Gras mit dem vorhandenen Rasen verschmilzt.
  • Düngen. Dünger ist der Schlüssel zu grünerem Gras und einem üppigen Rasen im Sommer.
  • Kanten trimmen. Der Frühling ist die perfekte Zeit, um die Rasenkanten wieder in Form zu bringen. Für kleine Aufgaben mag ein Kantenstecher ausreichen, wer aber beruflich mit der Rasenpflege zu tun hat, wird sich eher für einen motorbetriebenen Kantenschneider entscheiden.

Mit zunehmender Erfahrung wird auch Ihr Programm für die Frühjahrs-Rasenpflege Formen annehmen, aber hier finden Sie die grundlegenden Punkte und erhalten im weiteren Verlauf Tipps und Hinweise von einem ausgewiesenen Fachmann.

Ratgeber für die Rasenpflege im Frühjahr von Jimmy the Mower

Tipps von Profis mit ausreichend Praxiserfahrung helfen immer.

Deshalb haben wir uns mit James Broadhouse alias Jimmy the Mower über seine typischen Rasenpflegetätigkeiten im Frühjahr unterhalten und uns Tipps geben lassen. Jimmy ist einer der aktivsten GaLaBau-Influencer in Großbritannien und kennt sich mit Rasenpflege bestens aus.

Was machst du im Frühjahr zuerst?

Zuerst schaue ich mir den Rasen genau an, um mir ein Bild von seinem Zustand zu machen. Der Rasen muss trocken sein und die Temperaturen müssen auch nachts über 5 °C liegen. Bei Nässe oder Frost sollten Sie keine Arbeiten anfangen.

Wenn Sie merken, dass Ihr Rasen so weit ist, dann gibt es vor dem Mähen noch einen wichtigen Arbeitsschritt:

Sie müssen Ihren Rasen aerifizieren. Aerifizierung ist das A und O. Der Grund dafür ist, dass über den Winter der Boden durch das Laufen auf dem nassen Gras zusammengedrückt und die Luft aus dem Erdreich gepresst wird. Wir müssen dafür sorgen, dass der Boden aerifiziert wird, sodass Wasser und Nährstoffe zu den Wurzeln gelangen können – wenn alle Luft aus dem Boden gepresst ist, haben sie keine Chance.

Führst du Bodenanalysen durch?

Da ich auf Sportplätzen arbeite und diesen Job schon ein paar Jahre mache, kann ich auch ohne Untersuchung erkennen, was der Boden braucht. Also nein, ich selbst mache das nicht. Aber man kann auch selbst eine Bodenprobe nehmen und untersuchen.

Mit einem Selbsttest aus dem Gartencenter misst man den pH-Wert, dieser sollte neutral sein.

Verwendest du für deinen Rasen einen Laubbläser oder nimmst du den Rechen?

Laubbläser haben sich in den letzten Jahren enorm entwickelt, besonders Maschinen mit Saugfunktion zur Aufnahme von Laub und Grasschnitt.

Befreien Sie zuerst Ihren Rasen und alle harten Oberflächen von Laub. Säubern Sie die ersten 15–30 cm vom Rand aus und blasen Sie etwas Laub zurück. Das schafft gute Bedingungen für Bakterien, die es in nützlichen Mulch umwandeln.

Wer seine Grünflächen gründlich von Laub befreit, braucht sich später nicht über Narben im Rasen zu ärgern. Das sind diese hellen Stellen, die sich immer dann bilden, wenn das Licht durch die Blätter nicht zu den Grashalmen gelangen kann.

Wie sollte ich meinen Rasenmäher vorbereiten?

Sorgen Sie für eine gute Wartung. Wer am Ende der letzten Saison den Kraftstoff nicht abgelassen hat, muss das jetzt nachholen und frischen Kraftstoff einfüllen. Führen Sie einen Ölwechsel durch, achten Sie darauf, dass die Zündkerze in Ordnung ist und der Filter funktioniert.

Überprüfen Sie die Schärfe des Messers – stumpfe Messer sollten ersetzt werden. Das alte Messer können Sie jedoch schärfen und als Reserve behalten. Es ist wichtig, ein Ersatzmesser vorzuhalten, falls das Messer im Rasenmäher beschädigt wird. Achten Sie darauf, dass alle Räder frei drehen und der Rasenmäher generell in einem guten Zustand ist.

Wie oft sollte ich meinen Rasen mähen?

So oft Sie das wollen. Rasenmähen ist eine wunderbare Tätigkeit – Sie sind aktiv, bewegen sich an der frischen Luft und das Vitamin D aus dem Sonnenlicht hebt die Stimmung. Neben diesen Vorteilen für Körper und Geist verbessert sich auch der Blick aus dem Fenster, wenn Sie auf Ihren Rasen schauen.

Für die Schnitthöhe gilt die Faustregel, dass maximal ein Viertel der Höhe abgemäht werden sollte. Ein zu kurzer Schnitt setzt den Rasen unter Stress. Sie können den Rasen alle zwei bis drei Tage mähen, aber nicht öfter als dreimal pro Woche.

Warum wächst das Gras im Frühjahr ungleichmäßig?

Es gibt kein universelles Rezept gegen ungleichmäßiges Rasenwachstum. Sie können den Rasen aerifizieren, düngen und den Filz herausrechen, damit sich die Ausgangsbedingungen verbessern.

Ungleichmäßiges Wachstum entsteht, wenn das Gras an den einzelnen Stellen im Garten unterschiedliche Bedingungen vorfindet. Ein Rasen ist kein Sportplatz, an dem eine Sorte Gras gleichmäßig wächst und immer zur gleichen Zeit gemäht wird.

Wie oft sollte ich meinen Rasen bewässern?

Ein häufiger Fehler ist es, jeden Abend für eine halbe Stunde den Rasensprenger einzuschalten. Auf diese Weise bleibt das Wasser in der obersten Schicht hängen und das Gras kann nur kurze Wurzeln entwickeln. Das nutzt dann weder dem Boden noch dem Rasen, der dann im Winter bei niedrigen Temperaturen schnell Schaden nehmen kann.

Im Idealfall schaffen Sie die Bedingungen für tiefe Wurzeln, und die richtige Bewässerung ist dabei ein wichtiger Punkt. Auch die Aerifizierung ist hier unverzichtbar, denn sie ermöglicht es dem Wasser, tiefer in den Boden einzudringen und das gesamte Wurzelsystem zu erreichen. Damit wird ein tieferes Wachstum der Wurzeln begünstigt, die auf diese Weise weiter in das Erdreich hineinreichen.

Statt jeden Abend eine halbe Stunde sollte der Rasen an zwei Abenden in der Woche für jeweils zwei Stunden gesprengt werden. Am besten geschieht dies in den Abendstunden, wenn der Rasen nicht mehr der prallen Sonne ausgesetzt ist. Durch längeres und weniger regelmäßiges Bewässern des Rasens wird das Wachstum der Wurzeln angeregt. Im Gegensatz dazu erreicht eine regelmäßige kurze Bewässerung nur die oberen Bodenschichten und lässt das Gras verkümmern.

Wann sollte ich neues Gras aussäen?

Die beste Zeit für die Aussaat ist im März und April. Auf jeden Fall sollten Sie abwarten, bis die Frostperiode vorüber ist. Dann den Rasen vertikutieren, rechen, aerifizieren, wenn Sie Grassamen ausbringen, ein wenig feinen Sand und Kompost darauf verteilen und einarbeiten, bewässern und fertig.

Sollte ich meinen Rasen sanden?

Nach dem Aerifizieren ist Ihr Rasen voller Löcher. Beim Sanden wird feiner Sand in diese Löcher eingebracht, der die Bodenstruktur verstärkt, aber durchlässiger ist und das Eindringen von Nährstoffen und Wasser in den Boden erleichtert.

Sollte ich Gras nachsäen?

Ja, nach dem Vertikutieren, damit Unkraut und Moos keine Chance haben. Die beste Zeit dafür ist im April und Mai, wenn die Grassamen schnell auskeimen.

Wie wichtig ist Dünger?

Sobald das Gras gekeimt ist, können Sie etwas Dünger ausbringen.

Dabei sollten Sie darauf achten, dass er nicht zu stickstoffreich ist, damit das Gras nicht zu sehr abhängig von Stickstoff wird. Zu viel ist genauso schädlich wie zu wenig, es macht das Gras gelb. Im Handel sind spezielle Nährstoffe erhältlich, lassen Sie sich beim Mischen aber nicht dazu verleiten, zu viel hinzuzufügen.

Achten Sie im Frühjahr auf die richtige Düngung. Im Sommer können Sie erneut düngen und damit die Bedingungen für ein kräftiges Wachstum des Rasens schaffen. Zuviel Dünger im Frühjahr lässt das Gras zwar zunächst üppig wachsen, dann aber absterben. Viele ärgern sich in diesem Fall und düngen noch mehr, dies ist aber kontraproduktiv. Deshalb sollten Sie sich immer an die Anleitung auf dem Etikett des Düngers halten.

Der Rasen auf dem heimischen Grundstück sollte nicht häufiger als zweimal im Jahr gedüngt werden. Auf Sportplätzen sieht es anders aus, da hier der Rasen auf einem Sandbett wächst.

Am Ende will das Gras wachsen. Und das tut es auch. Wenn Sie es ein wenig zähmen und lenken, wird es sich genau nach ihren Vorstellungen entwickeln.

Womit sollte ich meinen Rasen im Frühjahr behandeln?

Mit Langzeitdünger. 9-7-7 – die erste Ziffer steht für den Gehalt an Stickstoff, die zweite für Phosphat und die dritte für Kalium.

Bei Profidünger steht bei Stickstoff eine 25, aber das ist irrsinnig viel. Mit 9-7-7 erhalten Sie einen niedrig dosierten Langzeitdünger, der für das Frühjahr perfekt geeignet ist. Da das Gras aus der Winterruhe kommt, werden im Frühjahr noch nicht so viele Nährstoffe aufgenommen.

Stellen Sie sich vor, Sie wachen morgens auf und vor Ihnen steht eine reich gedeckte Festtafel. Das wäre viel zu viel und vor allem zu schwer. Später, wenn es auf den Herbst zugeht – oder in unserem Beispiel am Abend – braucht es schon etwas mehr.

Wenn der Sommer kommt, können Sie den Stickstoffanteil erhöhen und so das Wachstum und die Erholung fördern. Mit einem höheren Kaliumanteil wird der Rasen gleichzeitig robuster. Eisen und Magnesium unterstützen das Wachstum und die Farbaufnahme des Grases.

Wie oft sollte ich meinen Rasen düngen?

Zweimal im Jahr – Düngen im Frühling und Sommer ist super.

Wer seinen Rasen im Herbst wieder auf Vordermann bringt, kann die gleiche Düngermischung verwenden wie im Frühjahr, mit geringem Stickstoffanteil, aber reich an Kalium. Auf diese Weise werden die Pflanzen robuster und sind gut auf den Winter vorbereitet.

In den unterschiedlichen Jahreszeiten benötigt der Rasen verschiedene Nährstoffe. Bei uns verhält es sich ähnlich – in den dunklen Wintermonaten ist es nicht verkehrt, zusätzlich Vitamin D zu nehmen um den Mangel an Sonnenlicht auszugleichen.

Wie kann ich Unkraut/Schädlinge bekämpfen?

Das hängt davon ab, was Sie als Unkraut bezeichnen.

Wenn Sie einen Rasen haben, auf dem sich Kinder oder Haustiere tummeln, dann benötigen Sie robustes Gras. Hier sind alte Bekannte wie Löwenzahn nicht weiter schlimm und können punktuell bekämpft werden.

Würden wir zum Beispiel auf einem Fußballfeld alles Unkraut jäten, dann hätten wir 50 Prozent Gras und 50 Prozent nackten Boden.

Es ist zwar sehr einfach, dem Unkraut mit der chemischen Keule zu Leibe zu rücken, aber damit stirbt das umgebende Gras ab. Diese kahlen Stellen müssen dann neu besät werden, damit hier wieder Gras wachsen kann. Wenn Ihr Rasen ohnehin regelmäßig genutzt wird, sollten Sie diesem Thema nicht zu viel Bedeutung beimessen.

An Schädlingen stören mich die am meisten, die die Wurzeln anfressen, zum Beispiel Rüsselkäfer und Engerlinge. Außerdem ziehen sie andere Tiere an, Krähen beispielsweise, die auf der Suche nach Engerlingen das Gras zerpicken. Nematoden sind ein gutes Mittel dagegen – in der Branche wird das definitiv eine große Sache.

Können Sie für die Frühjahrspflege bestimmte Tipps oder Ratschläge zum Mähen geben?

Achten Sie darauf, dass Sie Dünger mit hohem Eisengehalt in ausreichender Entfernung zu harten Oberflächen wie Steinplatten ausbringen. Andernfalls können sich durch das Eisen Rostflecken bilden.

Achten Sie immer darauf, dass das Messer des Rasenmähers scharf ist.

Mähen Sie niemals mehr als ¼ der Gesamthöhe der Grashalme ab.

Es ist besser, häufiger zu mähen und weniger zu kürzen, als selten zu mähen und dabei viel Gras wegzunehmen. Regelmäßiges Mähen regt das Pflanzenwachstum an. Gleiches gilt für das Aerifizieren.

Sie können Ihren Rasen jederzeit in der Saison aerifizieren, wann genau ist Ihnen überlassen. Generell wird ein Rasen immer komprimiert, und wenn Sie Ihren Rasen noch nie aerifiziert haben, dann ist er sehr stark zusammengepresst.

Viel Spaß beim Mähen. Haben Sie Spaß an der Arbeit – sie ist ein Vergnügen, keine Pflicht. Seien Sie dankbar dafür, dass Sie draußen in der Sonne mit dem Rasenmäher zugange sein können. Es ist gut, etwas Dankbarkeit zu spüren.

Besuchen Sie Jimmy im Netz auf jimmythemower.com, auf X @mowermanjimmy und YouTube.

Ratgeber für die Rasenpflege im Frühjahr

Nur ein gesunder Rasen ist üppig und grün, deshalb ist es so wichtig, dass Sie mit den hier beschriebenen Schritten die Gesundheit des Rasens verbessern. Lesen Sie hier unseren Artikel zur sommerlichen Rasenpflege.

Natürlich benötigen Sie für die richtige Rasenpflege auch das passende Werkzeug. Maschinen Powered by Kawasaki verschaffen Ihnen die Leistung, die Sie als vielbeschäftigter GaLa-Bauer brauchen, um in jedem Frühjahr auf Neue den perfekten Rasen zu zaubern.

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