12 Mai 2023

Ein Leben als Landschaftsgestalter – Überlegungen zur Gesundheit von Körper und Geist

Ratschläge für kleine Firmen
Ein Leben als Landschaftsgestalter – Überlegungen zur Gesundheit von Körper und Geist

Die Arbeit als Landschaftspfleger kann unglaublich erfüllend sein. Aus der Schaffung und Erhaltung attraktiver, funktionaler Räume, in denen es Menschen gut geht, und aus dem Aufenthalt an der frischen Luft lässt sich eine tiefe Befriedung ziehen. Die Landschaftspflege ist aber auch körperlich anstrengend und da man häufig als Einzelkämpfer unterwegs ist, gehören lange und einsame Arbeitstage zum Job dazu.

In diesem Artikel besprechen wir diese Gesichtspunkte und geben Ratschläge für den Umgang mit den Herausforderungen, die die Landschaftspflege für Körper und Geist bereithält.

Körperliche Herausforderungen

Im Vergleich zu einem Schreibtischjob fördert die körperliche Arbeit an der frischen Luft Gesundheit und Wohlbefinden. Wer körperlich aktiv ist, bleibt leistungsfähig und neigt weniger zu Herzkrankheiten, Diabetes und Übergewicht. Die körperliche Betätigung an der frischen Luft und das Sonnenlicht regeln die innere Uhr sorgen so für einen erholsamen Schlaf. Der wiederum verbessert das Wohlbefinden, baut Stress ab und hebt ganz allgemein die Stimmung.

Die aktive Bewegung stärkt Knochengerüst und Muskeln, verbessert Körpergefühl und Koordinationsfähigkeiten und erhöht das Energieniveau. Auf der anderen Seite lauern in Zusammenhang mit körperlicher Arbeit aber auch Gefahren, auf die Sie achten sollten – wie Sehnen- und Gelenkprobleme, hitzebedingte Erkrankungen und Stürze. Daher sollten Sie immer die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen treffen.

Die Arbeit als Landschaftspfleger umfasst auch das Heben und Tragen sowie das Schieben und Ziehen schwerer Lasten, Strecken, Beugen und Verdrehen des Körpers. Die US National Library of Medicine, die weltgrößte Informationssammlung zum Thema Gesundheit, verzeichnet einen hohen Anteil an Verletzungen, die häufig bei Landschaftsgestaltern auftreten. Der Bereich gilt daher als Hochrisikobranche.

Als häufigste Probleme mit dem Bewegungsapparat wurden Beschwerden an Schulter und Nacken verzeichnet, gefolgt von Handgelenk/Hand sowie unterem Rücken. Dabei wurde in fast der Hälfte aller Fälle über gleichzeitige Beschwerden in mehreren Körperregionen berichtet.

Als größter Risikofaktor wurde hierbei die Arbeit in vorgebeugter Haltung und anderen unbequemen Positionen wie Hocken und Knien über einen längeren Zeitraum hinweg festgestellt. Zudem wurden auch erhöhter Krafteinsatz und häufig wiederkehrende Bewegungen, z. B. beim Kehren, Rechen, Beseitigen von Laub, Gießen von Pflanzen, Freimachen von Abflüssen und Beschneiden von Hecken und Bäumen genannt. Rechnet man dies auf eine Arbeitswoche mit über 40 Stunden hoch und berücksichtigt man zudem, wie häufig diese Arbeiten für die verschiedenen Kunden durchgeführt werden müssen, dann liegt auf der Hand, dass es zu Gelenk- und Sehnenproblemen kommen kann.

Durch die körperliche Anstrengung, die mit der Arbeit verbunden ist, kann sich dies alles häufen. Allein das Schieben eines Rasenmähers kann pro Stunde bis zu 500 Kalorien verbrennen (genauso wie Tennis spielen).

Was also ist die Lösung?

Haltung

Durch das Erkennen und Respektieren Ihrer Grenzen und die Beachtung der korrekten Bewegungsabläufe, Haltung und Hebetechniken verringern Sie die Gefahr der Überlastung Ihrer Gelenke, Bänder und Muskeln. Legen Sie regelmäßig Pausen zur Erholung und Dehnung ein. Durch eine gute Arbeitshaltung verringern Sie die Belastung von Muskeln, Gelenken und Bändern und können so eine Menge gewinnen. So können sich vermeintliche Kleinigkeiten wie eine gerade Sitzhaltung auf dem Rasentraktor auf lange Sicht entscheidend auswirken.

Verletzungen aufgrund fehlerhafter oder gefährlicher Benutzung von Geräten

Zur Verringerung des Verletzungsrisikos sollten eine angemessene Schutzausrüstung getragen und die Sicherheitshinweise für alle genutzten Geräte beachtet werden. Wählen Sie für jede Aufgabe die am besten geeigneten Geräte aus und bedienen Sie diese entsprechend der Betriebsanleitung. Investieren Sie ggf. in eine Schulung.

Ermüdung vorbeugen

Um Ihre Konzentration aufrechtzuerhalten, sollten Sie genügend essen und trinken. Durch einen ausreichenden Nachschub an Kalorien bleiben Sie bei der Arbeit mit gefährlichen Geräten fokussiert und vermeiden einen Tunnelblick, der zu Arbeitsunfällen führen kann. Durch regelmäßige Pausen gönnen Sie nicht nur Ihrem Körper, sondern auch Ihrem Geist die wohlverdiente Erholung.

Zusätzliche ratschläge:

  • Aufmerksam bleiben. Achten Sie darauf, dass Sie Ihre Konzentration nicht verlieren. Behalten Sie sowohl Ihre Aufgabe als auch Ihre Umgebung im Blick. 
  • Werkzeuge scharf halten. Mit stumpfen Klingen wird die Aufgabe anstrengender, zudem steigt das Risiko von Sehnen- und Gelenksproblemen und Verletzungen.
  • Mit den Geräten vertraut machen. Laubbläser, Rasenmäher und andere motorgetriebene Werkzeuge können bei falscher Benutzung schwere Verletzungen verursachen. Lesen Sie die Betriebsanleitungen Ihrer motorgetriebenen Werkzeuge und Maschinen gründlich durch und machen Sie sich mit der sicheren Bedienung vertraut.
  • Geräte KOMPLETT abschalten. Führen Sie Wartungsarbeiten an Ihren Geräten erst dann durch, wenn alle Messer komplett stillstehen und die Maschine vollständig abgeschaltet ist.

Arbeiten bei Hitze und Sonne

Wie bei allen Arbeiten im Freien müssen die damit verbundenen Risiken und Gefahren beachtet werden. Lange Arbeitstage in der prallen Sonne können zu Belastungen durch Hitze, Dehydrierung, Sonnenbrand und sogar Hitzekollaps führen. Die Empfehlung hier ist einfach: Vermeiden Sie es nach Möglichkeit, zu den heißesten Tageszeiten zu arbeiten, trinken Sie ausreichend, tragen Sie locker sitzende, helle Kleidung und tragen Sie regelmäßig Sonnencreme auf.

Da Sie das ganze Jahr über draußen arbeiten, gibt es auch die anderen Extreme und ihre Probleme: die Arbeit im Regen, in Sturzbächen und auf vernassten Flächen oder aber bei Kälte. Die Arbeit unter diesen Bedingungen ist schmutzig, schwer und anstrengend. Die richtige Kleidung ist hier das A und O, denn bekanntermaßen gibt es kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung. Ziehen Sie sich also entsprechend an.

Geistige Gesundheit und Wohlbefinden

Mindestens ein Sechstel aller Menschen leidet an psychischen Gesundheitsproblemen, und die Dunkelziffer ist noch höher. In Großbritannien ist die Gefahr einer psychischen Krise bei Männern zwischen 40 und 49 Jahren am größten – diese Bevölkerungsgruppe ist im GaLaBau überproportional stark vertreten – einer von sechs Arbeitenden leidet im Laufe seines Lebens an Depressionen, Angstzuständen oder stressbedingten Problemen.

Stress am Arbeitsplatz ist branchenübergreifend sehr weit verbreitet, und der GaLaBau bildet hierbei leider keine Ausnahme. Die Gegebenheiten der Arbeit – schwere körperliche Tätigkeit, häufig allein und bei Wind und Wetter sowie schwierige Projekte – wirken sich auf die körperliche und seelische Verfassung aus. Es ist daher wichtig, Stress am Arbeitsplatz vorzubeugen.

Zwar gilt es als erwiesen, dass der Aufenthalt im Grünen die Gesundheit fördert, dies gilt jedoch für Freizeit und Erholung und lässt sich nicht ohne Weiteres auf die Arbeit im Freien übertragen. Die Sorgen im Zusammenhang mit der Arbeit, die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes sowie ungünstige Arbeitszeiten und schwierige Arbeitsbedingungen können viele Vorteile der Betätigung an der frischen Luft und in der Natur in den Hintergrund treten lassen.

Die häufigsten Ursachen für arbeitsbedingten Stress, Depressionen und Angstzustände sind: zu hohe Arbeitsbelastung, Druck durch andere Menschen, Geldsorgen, knappe Termine oder zu wenig Zeit, zu hohe Verantwortung und fehlende Unterstützung. Da der GaLaBau von Einzelunternehmern und kleinen Betrieben dominiert wird, erscheint es wenig überraschend, dass Landschaftspfleger potenziell anfällig für Angstzustände, Selbstzweifel, Einsamkeit, Erschöpfung und Unmut sind.

Die Bewältigung dieser Belastungen erfordert eine Kombination aus körperlichem Wohlbefinden, guter Projektverwaltung und Gesprächen über die mentale Gesundheit. Folgende Tipps helfen Ihnen beim Umgang mit Stress im Bereich Landschaftspflege:

Finanzen ordnen

Für die übergroße Mehrheit ist die finanzielle Lage natürlich überaus wichtig, aber für Selbstständige ist sie noch mehr als das. Durch eine ordentliche tägliche Führung der Finanzen nehmen Sie den Stress aus diesem Bereich Ihrer Arbeit. Wer zudem über seine finanzielle Lage zum Monatsende im Bilde ist, erkennt auch eindeutig die betrieblichen Aufwendungen und unnötige Ausgaben und kann entsprechend handeln. Durch ein Polster für schlechte Tage können Sie sicher sein, dass Sie auch vorübergehende Schwierigkeiten gut überstehen und schaffen sich damit einen Teil der Sorgen vom Hals.

Gute Balance zwischen Arbeit und Freizeit schaffen

Es passiert sehr schnell, dass die Arbeit Ihre gesamte Zeit beansprucht, aber Sie sollten auf jeden Fall bewusst Zeit für sich selbst einplanen. Ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung und Zeit für Ihr Hobby sorgen für ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit und tragen so immens zu Ihrem seelischen Wohlbefinden bei.

Die arbeitsfreie Zeit für positive Veränderungen und Vorbereitung nutzen

In der Landschaftspflege sind Frühling und Sommer derart mit Arbeit vollgepackt, dass wenig Zeit für anderes bleibt. Wenn in den weniger arbeitsintensiven Wochen des Jahres Zeit für eine Atempause bleibt, sollten Sie einen Teil dieser Zeit dafür nutzen, sich auf die stressigeren Tage vorzubereiten: beispielsweise einen Marketingplan aufstellen oder Ihre Buchführungsprozesse verbessern. So können Sie einige Änderungen umsetzen, die Ihnen das nächste Frühjahr deutlich erleichtern werden.

Persönliche und Online-Kontakte suchen

Da viele Landschaftsgestalter einen Großteil ihrer Arbeitszeit allein verbringen, ist es nur natürlich, dass man sich in diesem Beruf zuweilen einsam fühlt. Sie werden sehen, dass Sie diese Erfahrung mit vielen anderen teilen und dass viele Menschen bestrebt sind, mit Gleichgesinnten in Kontakt zu kommen. Vielleicht finden Sie jemanden in Ihrer Nähe, aber es gibt auch zahlreiche Online-Communities, in denen Sie sich über Probleme in Zusammenhang mit dem Beruf austauschen und sowie Rat und Hilfe suchen und geben können. Ein Beispiel dafür ist Lawncare Legends. Dieses Internetforum wurde durch John Ryan aufgebaut, einen selbstständigen Grundstückspfleger dem aufgefallen war, wie viele Landschaftspfleger im Alltag mit psychischen Problemen zu kämpfen haben. In diesem Forum, das eigens für Landschaftspfleger geschaffen wurde, werden der offene Austausch und die gegenseitige Unterstützung groß geschrieben. Hier können die Mitglieder ihre Projekte vorstellen, Wissen weitergeben und sich gegenseitig helfen.

Hilfe holen

Zwar ist es nicht immer einfach, offen über das zu sprechen, was uns Kummer macht, Sie sollten aber keine Scheu haben und sich Hilfe holen, wenn Ihnen etwas über den Kopf zu wachsen droht. Manchmal hilft es, mit Verwandten oder Freunden zu sprechen, aber auch professionelle Hilfe wie ein Arzt oder Therapeut kann Ihnen helfen. Schließlich ist ein gesunder Geist die Voraussetzung für Ihr seelisches Wohlbefinden.

Ein Leben als Landschaftsgestalter

Die Arbeit als Landschaftspfleger kann hart sein, aber sie ist auch unheimlich erfüllend. Wir wissen, dass Sie schwer arbeiten, um Ihren Betrieb am Laufen zu halten, und auch wenn es manchmal reizvoller erscheinen mag, etwas anderes zu tun, lieben Sie Ihren Beruf. 

Aber Sie sollten dennoch stets auf Ihre Gesundheit achten – wir hoffen, dass Sie entsprechend auf sich aufpassen. Wir von Kawasaki Engines möchten Ihnen Tipps und Hinweise anbieten, um Ihnen die Führung Ihres Betriebs zu erleichtern, sodass Sie sich ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit schaffen.

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